Lernen darf leicht sein – wenn wir dem Gehirn zuhören
Als Mama weiß ich, wie schnell Gedanken an den Schulstart aus purer Vorfreude auch in ein Gefühl von Druck und Unsicherheit kippen können: Wird mein Kind bereit sein? Lernt es genug? Lernt es „richtig“?
Genau diese Gedanken hatte ich auch – besonders, weil meine eigene Schulzeit alles andere als leicht war. Ich habe mich oft gefragt, warum Lernen so schwer gemacht wird. Warum wir so selten verstanden haben, wie unser Gehirn überhaupt lernt. Diese Fragen ließen mich nicht mehr los – bis ich auf das Konzept des gehirn-gerechten Lernens stieß und eine ganz neue Sicht auf Bildung entdeckte.
In diesem Artikel erfährst du:
- Was gehirn-gerechtes Lernen eigentlich ist
- Warum dein Kind ganz natürlich so lernt, wie es lernt
- Wie du diese Erkenntnisse für einen gelungenen Schulstart nutzen kannst
Und warum du als Mama keine Lehrerin sein musst – sondern Lernbegleiterin
1. Was bedeutet gehirn-gerechtes Lernen eigentlich?
Der Begriff „gehirn-gerecht“ wurde unter anderem von der bekannten Lernexpertin Vera F. Birkenbihl geprägt. Für mich bedeutet das: Lernen so gestalten, dass es unser Gehirn wirklich mag. Und das tut es, wenn es…
- spielerisch geschieht
- mit Bildern arbeitet
- entdeckerisch ist
- assoziativ verknüpft – also durch Verbindungen zu Bekanntem
- emotional berührt
- Verständnis statt Auswendiglernen fördert
Unser Gehirn liebt Geschichten, Überraschungen, sinnliche Eindrücke und Wiederholungen. Lernen ist in uns veranlagt – wenn wir es natürlich geschehen lassen. Kinder beherrschen das meist instinktiv, bis zur Schule. Danach wird oft normiert, verglichen, bewertet – das bremst die natürliche Neugier und den inneren Antrieb.
2. Was mich geprägt hat – und was ich ändern möchte
Ein Vortrag von Vera F. Birkenbihl war für mich der Aha-Moment. Ich war damals schon Sozialarbeiterin mit Master in präventiver Arbeit – aber dieser Vortrag öffnete mir die Augen: Wie viel wir lernen könnten, wenn wir es endlich gehirn-gerecht machen würden!
Seitdem bilde ich mich weiter, lese, lerne, probiere aus. Und das Wichtigste: Ich begleite andere Mamas – wie dich – auf dem Weg, dass ihre Kinder nicht die gleiche Schulzeit erleben, wie wir Mamas.
Denn Lernen darf Spaß machen. Lernen darf leicht sein. Und Lernen darf Teil eures Alltags werden – ohne Druck, ohne „Beschulung“. Du darfst dein Kind begleiten und musst es nicht kontrollieren.
3. Dein Kind lernt – so wie es gerade lernen kann
Jedes Kind lernt anders. Und das ist gut so.
Meine eine Tochter ist fast vier und stellt unermüdlich Fragen. Sie singt, dichtet um, spricht über das Lernen – sie liebt es, neues zu verstehen. Meine andere Tochter ist jünger und nimmt ihre Welt gerade noch überwiegend über die Sinne wahr. Sie durchblättert Bücher, erkundet durch Berührung, Tasten, Fühlen. Beide sind auf ihre Weise brillant. Keine „ist weiter“. Keine „ist zurück“.
Das, was du im Alltag beobachtest, ist Lernen. Und genau das darfst du stärken.
4. Warum du keine Lehrerin sein musst – aber eine starke Begleiterin sein darfst
Viele Mamas denken: „Ich muss mein Kind zu Hause beschulen – sonst kommt es nicht mit.“
Ich sage: Nein!
Du bist nicht die Lehrerin deines Kindes. Aber du kannst…
- mitspielen, mitdenken, mitstaunen
- zuhören, trösten, ermutigen
- Fehler feiern – als Helfer, nicht als Makel
- Vergleiche loslassen – und Entwicklungen feiern
Sage deinem Kind nicht: „Das kannst du noch nicht.“ Sondern: „Schau mal, wie weit du schon gekommen bist.“ Das macht einen riesigen Unterschied.
5. Kleine Tools, große Wirkung – so geht gehirn-gerechtes Lernen im Alltag
ABC-Listen (nach Birkenbihl) sind für größere Kinder ein Schatz: Zu einem Thema wird zu jedem Buchstaben etwas notiert. Das aktiviert Denkverbindungen und macht Spaß.
Für kleinere Kinder: Memory- oder Dominospiele selbst basteln! Mit Farben, Tieren, Anfangsbuchstaben, Zahlen, Geräuschen oder Gegenständen. Verbindungen erkennen – das ist gehirn-gerechtes Lernen.
📌 Beispiel: Der Hund und der Buchstabe H. Oder der Hund und die Zahl 4 (weil er 4 Beine hat). So entstehen kreative Assoziationen, die im Gedächtnis bleiben.

Fazit: Dein Kind ist bereit – weil du bereit bist, es zu begleiten
Gehirn-gerechtes Lernen bedeutet, deinem Kind den Raum zu lassen, so zu lernen, wie es lernt. Und das ist viel wertvoller als jeder Vergleich, jede Bewertung und jede Liste.
Du musst nicht perfekt sein. Du musst nur bereit sein, hinzusehen, zuzuhören und mitzugehen. Dein Kind lernt mit dir – jeden Tag. Und gemeinsam könnt ihr Schule so erleben, wie sie sein sollte: spannend, entdeckend, lebendig.
Wenn du mehr über spielerische Methoden und gehirn-gerechtes Lernen erfahren willst, folge mir auf Instagram oder entdecke meine Materialien für einen liebevollen Schulstart.
💛 Lernen beginnt im Herzen – und das Herz schlägt zu Hause.