gehirn-gerechtes Lernen. Was das ist und Wofür ihr das braucht.

Das Lernen ist eine lebenslange Reise, die durch die richtigen Methoden und Werkzeuge nicht nur effektiver, sondern auch unterhaltsamer gestaltet werden kann. Wenn du dein Kind dabei unterstützen möchtest, das Beste aus seiner Schulzeit herauszuholen, dann ist der Ansatz des gehirn-gerechten Lernens ein Schlüssel zum Erfolg. Doch was bedeutet “gehirn-gerecht” genau?

Vera F. Birkenbihl, eine bekannte Expertin für gehirn-gerechtes Lernen, hat diesen Begriff geprägt, um Methoden und Spiele zu beschreiben, die die natürlichen Funktionsweisen des Gehirns berücksichtigen. Diese Ansätze machen sich die Arbeitsweise unseres Gehirns zunutze und helfen dabei, Wissen effektiver, nachhaltiger und mit mehr Freude zu vermitteln.

In diesem Blogbeitrag schauen wir uns an, was gehirn-gerechte Lernmethoden ausmacht und wie du diese im Alltag, speziell durch Spiele wie Memory, anwenden kannst. Am Ende zeige ich dir, wie du klassische Lernspiele durch kreative Varianten in den Schulalltag deines Kindes einbinden kannst.

Eine meiner Spiel-Empfehlungen: Speedolino-Klassik. Dabei wird ein Bildermemory mit Mathematik verbunden. Es ist super als Aufwärmübungen am Morgen um das Gehirn deines Kindes in Schwung zu bringen.

 

Was macht Lernmethoden gehirn-gerecht?

Gehirn-gerechte Lernmethoden und Spiele haben einige gemeinsame Merkmale, die dazu beitragen, dass sie das Gehirn optimal unterstützen. Hier sind die wichtigsten Kriterien:

  1. Anknüpfung an Vorwissen

Das Gehirn speichert Informationen in Netzwerken. Wenn wir neues Wissen aufnehmen, verbinden wir es mit bereits vorhandenen Informationen. Deshalb fällt es Kindern leichter, neue Themen zu verstehen, wenn sie an bestehendes Wissen anknüpfen können.

Beispiel: Wenn dein Kind die Grundrechenarten bereits kennt, kannst du bei einer neuen Mathe-Aufgabe mit diesen Grundlagen starten und dann Schritt für Schritt das neue Thema darauf aufbauen.

  1. Multisensorisches Lernen

Das Lernen wird deutlich effektiver, wenn mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen werden. Das heißt: Sehen, Hören, Rieche, Schmecken und Fühlen können miteinander kombiniert werden. Je mehr Sinne beteiligt sind, desto besser bleiben Informationen im Gedächtnis hängen. Eine besonders effektive Methode ist das Lernen des Gehörlosenalphabets in Verbindung mit den geschriebenen Buchstaben.

Beispiel: Wenn dein Kind das Alphabet lernen soll, kannst du nicht nur Buchstaben aus einem Buch vorlesen, sondern auch Bewegungen mit einbeziehen (z. B. den Buchstaben in die Luft zeichnen) oder das Alphabet durch ein Lied vermitteln.

  1. Emotionale Beteiligung

Emotionen spielen eine zentrale Rolle beim Lernen. Inhalte, die mit positiven Emotionen verbunden sind, bleiben besser im Gedächtnis. Deswegen sind Spiele und Methoden, die Freude, Spaß und positive Erlebnisse hervorrufen, besonders gehirn-gerecht.

Beispiel: Ein Kind, das mit Begeisterung an einem Lernspiel teilnimmt, behält die Inhalte besser und hat gleichzeitig mehr Spaß am Lernprozess.

  1. Wiederholung und Variation

Wiederholung ist der Schlüssel zum Erfolg, aber stures Wiederholen kann schnell langweilig werden. Gehirn-gerechte Methoden setzen daher auf Abwechslung und Variation. Indem du den gleichen Lernstoff auf verschiedene Weisen wiederholst, wird er tiefer im Gedächtnis verankert.

Beispiel: Statt immer dieselben Matheaufgaben zu lösen, könnt ihr Variationen durch unterschiedliche Spiele (z. B. Würfeln, Memory oder Kartenspiele) einbauen.

  1. Selbstbestimmtes Lernen

Selbstbestimmung fördert die intrinsische Motivation, was bedeutet, dass Kinder mehr Freude am Lernen haben, wenn sie die Kontrolle darüber haben. Sie entscheiden selbst, was und wie sie lernen, und sind dadurch motivierter und engagierter.

Beispiel: Gib deinem Kind die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, mit welchem Spiel oder welcher Lernmethode es ein Thema wie das Einmaleins üben möchte.

  1. Verständnis statt Auswendiglernen

Gehirn-gerechte Methoden fördern das tiefere Verständnis von Inhalten, anstatt nur auf Auswendiglernen zu setzen. Kinder, die verstehen, warum sie etwas lernen, behalten das Gelernte länger und können es besser anwenden.

Beispiel: Anstatt reine Vokabeln auswendig zu lernen, können Kinder durch Geschichten oder Bilder die Bedeutung der Wörter in einen Kontext setzen.

  1. Humor und Spaß

Lachen und spielerische Elemente sind mächtige Werkzeuge beim Lernen. Wenn Kinder Spaß haben, fühlen sie sich weniger gestresst, und das Gehirn speichert Informationen leichter.

Beispiel: Nutze humorvolle Spiele oder Witze, um mathematische oder sprachliche Konzepte aufzupeppen. Je mehr Freude am Lernen, desto besser die Lernergebnisse.

Gehirn-gerechte Spiele erkennen: Wie wählst du die richtigen Lernspiele?

Nicht jedes Spiel ist automatisch gehirn-gerecht, aber es gibt viele Spiele, die auf kreative Weise das Lernen unterstützen und fördern. Du kannst Spiele erkennen, die mehrere der oben genannten Kriterien erfüllen. Sie fördern nicht nur einzelne Fähigkeiten, sondern regen mehrere Bereiche des Gehirns gleichzeitig an. Das macht sie besonders effektiv für den Lernprozess.

Was macht ein gutes Lernspiel aus?

  • Multisensorische Ansprache: Das Spiel sollte verschiedene Sinne aktivieren, wie Sehen, Hören und Berühren.
  • Förderung der Kreativität: Gute Lernspiele bieten Raum für eigene Ideen und Anpassungen. 
  • Motivation durch Spaß: Ein gutes Lernspiel fesselt das Interesse deines Kindes durch Freude und spielerischen Anreiz.
  • Möglichkeit zur Variation: Lernspiele sollten flexibel sein und an aktuelle Themen oder Lernaufgaben angepasst werden können.

Memory als gehirn-gerechtes Lernspiel: Kreative Variationen für den Schulalltag

Ein besonders vielseitiges Lernspiel, das du leicht an die Bedürfnisse und Interessen deines Kindes anpassen kannst, ist Memory. Dieses Spiel trainiert das Gedächtnis und die Konzentration, kann aber auch gezielt eingesetzt werden, um schulische Inhalte zu lernen.

Wie funktioniert Memory?

Im klassischen Memory-Spiel müssen Paare von identischen Karten gefunden werden, die verdeckt auf dem Tisch liegen. Die Kinder drehen Karten um, um passende Paare zu entdecken und zu merken, wo sie liegen.

Doch Memory kann viel mehr sein! Durch einfache Anpassungen kannst du es für fast jedes Schulfach einsetzen. Hier sind einige kreative Ideen, wie du Memory für das Lernen nutzen kannst:

  1. Mathematik: Rechenaufgaben

Erstelle Memory-Karten, auf denen auf einer Karte eine Rechenaufgabe steht (z. B. 5 + 3) und auf der dazugehörigen Karte die Lösung (8). Dein Kind muss die Aufgabe mit der passenden Lösung kombinieren.

  1. Deutsch: Wortschatz und Rechtschreibung

Kombiniere Wörter mit Bildern. Schreibe beispielsweise das Wort „Hund“ auf eine Karte und zeichne oder drucke ein Bild eines Hundes auf die dazugehörige Karte.

  1. Englisch: Vokabeltraining

Für das Vokabeltraining kannst du auf einer Karte das deutsche Wort (z. B. „Tisch“) und auf der anderen Karte das englische Wort („table“) aufschreiben. Dein Kind muss die Wörter zueinander finden.

  1. Geschichte: Personen und Ereignisse

Für das Fach Geschichte kannst du auf der einen Karte den Namen einer historischen Persönlichkeit (z. B. „Marie Curie“) und auf der anderen Karte eine wichtige Errungenschaft oder ein Ereignis (z. B. „Entdeckung der Radioaktivität“) schreiben.

  1. Naturwissenschaften: Tier- und Pflanzenwelt

Lass dein Kind Paare finden, die aus Tiernamen und Bildern oder Pflanzenarten und ihren Merkmalen bestehen. So wird spielerisch das Wissen über die Natur erweitert.

  1. Geografie: Länder und Hauptstädte

Auf der einen Karte steht das Land oder die Flagge (z. B. „Deutschland“) und auf der anderen die Hauptstadt („Berlin“). So wird ganz einfach das geografische Wissen gefestigt. Variante: Es könnte eine Landesspezialität abgebildet sein oder eine berühmte Person. Solche Spiele bringen Spaß und erweitern das Wissensnetz deines Kindes enorm.

  1. Musik: Komponisten und Werke

Du kannst Bilder von berühmten Komponisten auf eine Karte zeichnen und ein dazugehöriges Werke auf die andere. So lernt dein Kind spielerisch die Grundlagen der Musiktheorie.

  1. Kunst: Künstler und Werke

Auf einer Karte steht der Name eines berühmten Künstlers (z. B. „Van Gogh“) und auf der anderen eine Abbildung eines seiner Werke („Sternennacht“). So lernt dein Kind die wichtigsten Künstler und ihre Werke kennen.

  1. Biologie: Organe und Funktionen

Erstelle Memory-Karten, auf denen ein Organ des menschlichen Körpers (z. B. „Herz“) auf einer Karte und seine Funktion (z. B. „Pumpt Blut durch den Körper“) auf der anderen Karte steht.

  1. Chemie: Elemente und Symbole

Auf einer Karte steht der Name eines chemischen Elements (z. B. „Wasserstoff“) und auf der anderen das dazugehörige chemische Symbol („H“).

Wie gehirn-gerechte Lernspiele den Alltag erleichtern

Gehirn-gerechte Lernmethoden und Spiele können den Alltag deines Kindes nicht nur entspannter, sondern auch produktiver gestalten. Spiele wie Memory regen die geistige Aktivität an, fördern das Gedächtnis und sorgen gleichzeitig für Spaß und Motivation.

Alltags-Tipp: Spiele gezielt in Lernphasen einbauen

Eine einfache Möglichkeit, gehirn-gerechte Lernspiele in den Alltag zu integrieren, besteht darin, sie als Pausenfüller oder Belohnung einzusetzen. Lass dein Kind beispielsweise nach den Hausaufgaben eine Runde Memory spielen – natürlich mit einer Lernvariation, die den aktuellen Schulstoff aufgreift. Oder es bastelt ein eigenes Spiel, dass seine aktuellen Lernaufgaben aufgreift. Je kreativer, desto besser!

Fazit: Lernen kann Spaß machen!

Indem du gehirn-gerechte Spiele wie Memory variierst und an den Lernstoff deines Kindes anpasst, kannst du das Lernen spielerisch und effektiv gestalten. Starte noch heute mit einer eigenen Memory-Variante und lass dein Kind mit Freude lernen!

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