Lernen ist nicht gleich Lernen

Wenn die Einschulung näher rückt, spüren viele Mütter eine Mischung aus Stolz und Sorge. Sie fragen sich, wie ihr Kind den Übergang in die „schulische Welt“ erleben wird. Dabei gibt es einen wichtigen Punkt, den viele Mütter beruhigend finden: Lernen ist ein natürlicher, intuitiver Prozess, der weit über das hinausgeht, was die Schulbank bietet.

Lernen beginnt nicht erst in der Schule, sondern schon lange davor – intuitiv, im Alltag, durch Erforschen und Erleben. Lernexperten wie Andreas Giermeier, Vera F. Birkenbihl und Dr. Dieter Böhmer zeigen, dass das Gehirn ein lebendiges, lernhungriges Organ ist, das ständig auf der Suche nach neuen Informationen ist. Sie beschreiben, wie Kinder sich durch natürliche Motivation und Neugier neues Wissen aneignen – eine Art des Lernens, die in der Schule oft zurücktritt, weil formale Lernprozesse die Oberhand gewinnen.

Aber was genau ist der Unterschied zwischen „schulischem Lernen“ und „natürlichem, intuitiven Lernen“?

Der Unterschied zwischen schulischem Lernen und natürlichem, intuitiven Lernen

Aspekt Schulisches Lernen Natürliches, intuitives Lernen
Motivation Oft von außen durch Noten und Bewertungen vorgegeben; Motivation richtet sich nach Erfolg und Misserfolg im Schulrahmen. Basierend auf innerer Neugier und Entdeckungsfreude; Kinder lernen aus Interesse, sie sind von Natur aus wissbegierig.
Verständnis Fokus liegt oft auf kurzfristiger Wissensaufnahme, um Prüfungen zu bestehen. Fördert tiefes Verständnis, weil Kinder in ihrem eigenen Tempo und auf ihre Weise lernen, dabei Zusammenhänge erkennen.
Individuelle Vorerfahrungen Vorerfahrungen und Interessen werden nur begrenzt berücksichtigt, da der Lehrplan meist standardisiert ist. Persönliche Erfahrungen und Interessen fließen direkt ein und machen das Lernen relevant und sinnstiftend.
Kontextbezug Wissen wird oft isoliert und abstrakt vermittelt, ohne direkten Bezug zur realen Lebenswelt des Kindes. Lernen ist situationsbezogen und direkt mit der Realität verknüpft, z.B. beim Spiel oder Alltagshandlungen wie Kochen oder Gärtnern.
Abspeichern und Erinnern Informationen werden oft „gepaukt“ (wie Birkenbihl sagt), was zu kurzzeitigem Behalten führt. Wissen wird auf natürliche Weise abgespeichert und bleibt länger haften, weil es im Alltag gebraucht und wiederholt wird.
Anknüpfen im Wissensnetz Neues Wissen wird meist isoliert aufgenommen, ohne stark an bestehendes Wissen anzuknüpfen. Neue Erkenntnisse werden in bereits bekannte Strukturen integriert, sodass Kinder Zusammenhänge erkennen und ihr Wissen vernetzen.

 

Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns beim intuitiven Lernen

Das Gehirn von Kindern ist erstaunlich lernfähig und immer auf der Suche nach Sinnzusammenhängen. Es arbeitet in verschiedenen Bereichen zusammen: Das limbische System, in dem Emotionen verarbeitet werden, ist dabei eng mit dem präfrontalen Kortex verbunden, der für das planvolle Handeln verantwortlich ist. Wenn Kinder aus Neugier lernen, aktiviert das das „Belohnungszentrum“ im Gehirn, und das Wissen wird besser und nachhaltiger verankert.

Vera F. Birkenbihl prägte den Begriff des „Paukens“ für das formalisierte Lernen, bei dem Wissen oft auf Abruf gelernt wird, ohne dass der Kontext klar ist. Sie plädierte stattdessen für ein „spielendes“ Lernen, das tiefgehendes Verständnis fördert und lange im Gedächtnis bleibt.

Praktische Beispiele für intuitives Lernen im Alltag

  • Der „Ball-im-Tor-Effekt“: Ein wunderbares Beispiel für Selbstkontrolle beim Lernen. Hier geht es darum, dass Kinder ihre eigenen Lernergebnisse reflektieren, ähnlich wie beim Fußball, wenn sie überprüfen, ob der Ball im Tor gelandet ist. Kinder kontrollieren, ob sie das Richtige getroffen haben und passen ihre Herangehensweise selbstständig an.
  • Modell-Lernen: Kinder lernen oft durch Nachahmung. Wenn sie Eltern oder ältere Geschwister sehen, wie sie Dinge tun, lernen sie automatisch mit. Ein einfaches Beispiel ist das gemeinsame Backen: Das Kind beobachtet, lernt Begriffe wie „Mehl“, „Ei“ und „Mengen“, ohne dass es direkt belehrt wird.
  • Memory-Spiel: Memory fördert das Gedächtnis und die Konzentration auf spielerische Weise. Kinder lernen, Muster und Zusammenhänge zu erkennen – eine Fähigkeit, die sie später beim Lesen und Rechnen unterstützt. Eine besonders gehirn-gerechte Variante ist das Spiel Speedolino, welches Memory und Mathe spielerisch verbindet und Kinder süchtig macht. Probiert es aus. Hier gehts zum Produkt.
  • Lernhilfe Sumblox: Diese Holzklötze sind so gestaltet, dass sie Zahlen und Rechenoperationen im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“ machen. Kinder lernen hier intuitiv, welche Mengen größer oder kleiner sind und wie sie zusammenpassen.

Tipps für Mütter: Intuitives Lernen im Alltag fördern

1 Entspanne dich im Hinblick auf Noten: Viele von uns haben den Druck guter Noten tief verankert, aber Noten sind nur ein kleines Puzzlestück im großen Bild des Lebens. Zahlreiche außergewöhnliche Menschen, die heute als Pioniere in ihrem Bereich gelten, hatten Schwierigkeiten in der Schule, wie z.B. Albert Einstein.

Noten sind eine momentane Bewertung und sagen wenig darüber aus, was ein Kind in Zukunft leisten kann. Wenn du als Mutter den inneren Druck loslässt und weniger Wert auf Noten legst, wird sich auch dein Kind sicherer und entspannter fühlen. Denn ein entspannter Geist lernt besser und behält Gelerntes auch länger im Gedächtnis. Lass das Schulzeugnis daher nicht das Herzstück eurer Gespräche sein – das öffnet Raum für ein echtes Interesse am Lernen.

Nutze vielleicht diese Metapher: Stell dir vor, du fliegst über einen weiten endlos scheinenden Ozean. Überall siehst du blaues glitzerndes Wasser. Das ist das Wissen und alles was es zu lernen gäbe. Dann siehst du eine Insel. Winzig klein und doch ein Teil vom Ozean. Diese Insel symbolisiert die Schule. Auf der Insel lehrt man die Kinder schwimmen, fischen und segeln, eben das, was aus der Sicht des Häuptlings zum Überleben notwendig ist. Das ist niemals alles, es gibt noch eineganze Welt zu entdecken. Aber es ist ein Anfang und wir müssen selbst überlegen, was wir daraus machen.

2 Auf den Interessen des Kindes aufbauen
Beginne mit dem, was dein Kind ohnehin gerne spielt und beobachte, wo seine Interessen liegen. Dies gibt dir wertvolle Hinweise darauf, welche Lernspiele und -methoden dein Kind motivieren könnten. Memory ist beispielsweise ein echtes Multitalent! Es trainiert nicht nur das Gedächtnis, sondern lässt sich leicht an Themen wie Zahlen, Farben oder Buchstaben anpassen. Mit solchen Variationen kann das Spiel oft als Brücke zum Schulstoff genutzt werden. Ein Kind, das gerne puzzelt, kann von Spielen profitieren, die logisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen fördern. Indem du die Spiele an den Interessen deines Kindes ausrichtest, bleibt die Freude am Lernen erhalten und wächst sogar.

3 Der Alltag als Lernumgebung
Viele Mütter machen sich Sorgen, dass sie ihr Kind nicht genug fördern oder dass es in der Schule Schwierigkeiten haben könnte. Doch der Alltag selbst bietet bereits eine riesige Lernwelt! Lade dein Kind ein, dich im Alltag zu begleiten und in kleine Aufgaben einzubinden – sei es beim Kochen, Gärtnern oder Einkaufen. Lernt in den Alltagstätigkeiten z.B. Mengen beim Backen zu schätzen oder ordnet Dinge nach Größe und Form im Haushalt. Und wenn in der Schule ein neues Thema auftaucht, entdeckt gemeinsam dessen Bedeutung in eurer Welt. Hat das Kind Pflanzenkunde? Besucht einen Garten oder einen Park und entdeckt gemeinsam die Vielfalt an Blättern und Blüten. Auf diese Weise lernt dein Kind Zusammenhänge kennen und erweitert spielerisch sein Wissen. Das Schöne daran: Diese gemeinsame „Forschungszeit“ stärkt nicht nur das Wissen, sondern schafft wertvolle Familienmomente, die in Erinnerung bleiben.

4 Geduld und Vertrauen ins Kind
Vertraue darauf, dass dein Kind intelligent und lernfähig ist – es braucht vielleicht nur seinen eigenen Weg und manchmal etwas Zeit, um neue Methoden auszuprobieren und für sich anzunehmen. Jedes Kind lernt in seinem Tempo, und es ist ganz normal, dass Neues manchmal mehrmals ausprobiert werden muss, bevor es „Klick“ macht. Auch wenn eine Lernmethode nicht sofort funktioniert, ist das kein Zeichen, dass es „nicht klappen“ wird. Gib deinem Kind die Möglichkeit, wiederholt an etwas heranzugehen und sich auszuprobieren. Dieser geduldige Ansatz lässt nicht nur Spielraum für Lernerfolge, sondern gibt deinem Kind die Freiheit, sich selbst zu entdecken – das stärkt sein Selbstvertrauen und seine Motivation.

5 Lebe selbst das lebenslange Lernen
Du bist das wichtigste Vorbild für dein Kind, wenn es ums Lernen geht. Überall lernen wir ständig dazu: auf der Arbeit, wenn wir ein neues Programm beherrschen lernen, in der Küche, wenn wir ein Rezept verfeinern, oder im Haushalt, wenn uns ein Trick gezeigt wird, wie wir die Wäsche am besten zusammenlegen. Zeige deinem Kind, dass Lernen kein Schulstoff sein muss, sondern Teil des Alltags und unserer Entwicklung ist. Es macht Spaß, den eigenen Horizont zu erweitern! Rede mit deinem Kind darüber, wie du etwas Neues gelernt hast und wie es dir weiterhilft. Diese Offenheit zeigt deinem Kind, dass Lernen nicht nur ein „Muss“ ist, sondern eine bereichernde Fähigkeit, die das Leben bunter und interessanter macht.

Wenn du diese Prinzipien in euren Alltag integrierst, schaffst du eine Umgebung, in der das Lernen organisch und ganz natürlich passiert. Du stärkst dein Kind in seinem eigenen Tempo und auf seine Weise – und das ist die beste Grundlage, die du ihm für seine Schulzeit und das Leben mitgeben kannst.

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Fazit: Lernen geht über Schulbänke hinaus

Der Schuleintritt ist ein Meilenstein im Leben eines Kindes und auch für Eltern ein Moment der Weichenstellung. Gerade wenn Mütter erkennen, dass schulisches Lernen nur eine Form des Wissensaufbaus ist und intuitives Lernen ein Leben lang stattfindet, können sie entspannter begleiten. Schließlich geht es nicht darum, das „Pauken“ zu meiden, sondern zu ergänzen. Die natürliche Neugier und Freude am Lernen sind die stärksten Motoren, die einem Kind mitgegeben werden können.

Indem wir Kinder ermutigen, die Welt aktiv und neugierig zu erkunden, legen wir das Fundament für ein lebenslanges, selbstbestimmtes Lernen.

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